Translate

Sonntag, 14. Dezember 2014

Ferne Welt

Wünscht du dir den Morgen
In dieser fernen Welt
Alles, was ich erhoffte
Was in andern Zeiten hält

Der Anbeginn des Strebens
In Anbetracht des Lebens
Im Angesicht des Regens
Das Antlitz eines Wesens

Hat sich mir verschlossen
Die EINE FRAGE nie gestellt
Verborgen in der Weite
Der Schatz, der niemals fällt
Was wäre, wenn das Leben
Sich diese Frage stellt

Donnerstag, 28. August 2014

Tor zur Welt

Vieles vielleicht vergangen
Vieles noch nicht angefangen
Es sind die Narben, die da bleiben
Ohne uns zu überzeugen
Ohne Angst zu übertreiben
Sich bewusst der alten Freuden
All der Schmerzen, die vergangen
Vieles im Begriff, anzufangen

Viele Wege, viele Schätze
Sag mir, was ist hier das Beste
In dem Himmelszelt der Sterne
Nicht zu verstehen aus der Ferne
In einem Tor zur Welt
Die sich uns in Frage stellt
In einem Hafen vieler Schiffe
Wenn was uns plagte uns zerrisse
Wenn wir auf den Pfaden wandeln
Auf denen wir nicht mehr verhandeln

Einst war ich, was ich nie bereute
Einst war ich einer dieser Leute
Einst gab mir das Leben zu verstehen

Dann habe ich den Wert verstanden
Dann bin ich wieder aufgestanden
Dann konnte ich von neuem sehen

Nun bin ich immer noch derselbe
Der sich stets in Frage stellte
Der sich stetig neu entdeckte
Der das Blut der Erde leckte
Der nicht müde war zu fragen
Auch war es kaum mehr zu ertragen

An den Stränden Barcolas
In dem Schloss von Miramar‘
In sistianischen Gefilden
Wo um Duino sich Legenden bilden
Auf dem Großen aller Plätze
In einem Meer der Schätze
Die Sterne werden Weg bereiten
Und sich an diesem Ort ausbreiten
Und in der Stille jeder Nacht
Da bin ich um den Schlaf gebracht


Montag, 23. Juni 2014

Der Pakt

Wenn man entweder die eine oder die andere Sache haben kann, dann nimmt man doch lieber Beide, wenn etwas unmöglich scheint, dann macht man es doch lieber einfach, wenn etwas einem nicht gut tut, dann gibt man es doch besser auf, denn man kann entweder bereuen, was nicht ist oder leben, solange man es darf.

entworfen von Graziella Pivotti

Samstag, 26. April 2014

Ein weiter Weg

Ein weiter Weg
So Viele irren
Ihn nur zu gehn
Mag dich verwirren
Ein neuer Tag
Die alten Irren
Ein leeres Blatt
An ihrer statt
Ein neuer Weg
Ignoranz des Alten
Ist er belebt
Hilft kein Verwalten
Wer bleiben will
Er soll es tun
Wer leiden will
Soll sich ausruhn

Sonntag, 2. März 2014

Das Wesen des Menschen

Nichts ist doch so wirklich wichtig – oder nicht? Die Welt dreht sich seit Jahrtausenden und es hat ihr bisher nicht geschadet. Vielleicht messen wir vielem eine zu große Bedeutung zu, glauben, dass die Welt untergeht, wenn wir bestimmte Dinge nicht erreichen, wenn bestimmte Dinge nicht passieren. Wir glauben doch tatsächlich, dass man bestimmte Länder bereist haben muss, dass man bestimmte Dinge einfach wissen muss – denn das ist nun mal Allgemeinwissen, dass sich alle an einen bestimmten Standard halten müssen, dass festgelegt ist, was man anzieht, wie man aussieht und wo man verkehrt, was für ein Auto man fährt, welche Musik man hört, wie man über Politik denkt, was für Sport man macht und wie man im Bett agiert. Das Fernsehen ist unser Allwundermittel, unsere Enzyklopädie und unser Gott. Ja, selbst die Grammatik und vorallem Rechtschreibung eines Textes ist eine formgerechte Wissenschaft, die nur eine einzig wahre Lösung zulässt. Unter dem Deckmantel der Allgemeinbildung haben wir mittlerweile eine Universalschablone geschaffen, die wir krampfhaft über jede unförmige Form zu stülpen versuchen. Ich will nicht sagen, dass es höchst fragwürdig ist, wenn man Bildung massentauglich macht, doch ich will sagen, dass es höchst fragwürdig ist, wenn man bestimmte Bildungsstandards voraussetzt und schlimmer noch, Menschen abwertet, die diese nicht erfüllen. Dies entspringt wohl der irrigen Ansicht, dass wir alle gleich sind/sein sollen und niemandem ein völlig eigener Individualismus innewohnt. Man sollte doch vielleicht mehr auf die Eigenarten schauen und sie nehmen, wie sie sind – gerade im medialen Bereich – das machen leider viel zu wenige. Ist doch alles nicht so wichtig...

Ich will damit nicht sagen, dass wir völlig gleichgültig den Problemen der Welt gegenüberstehen sollten, nein, wir sollten die wahren Probleme beherzt angehen; wir sollten nicht zulassen, dass unsere Umwelt zugrunde geht, dass wir den Hass bekämpfen, den wir vorher geschürt haben und uns dann wundern, wo er herkommt, dass wir uns nach wie vor von Konzernen und Banken kontrollieren lassen, dem Geld eine Generalvollmacht unterschreiben und Politik ein Trauerspiel geworden ist, dass, wer wirklich etwas ändern will, denunziert und ins Lächerliche gezogen wird, weil dies den Mächtigen und Reichen nicht passt, obwohl seine Pläne großen Rückhalt finden, dass heutzutage Niemand mehr weiß, was nun wirklich wahr ist und die Wahrheit dadurch ein kaum bezahlbares Randgut geworden ist, welches nur noch im äußersten Notfall zu Rate gezogen wird, dass viele nicht mehr sagen, was sie denken, sondern nur noch das, was die Leute hören wollen, obwohl es genug Menschen gibt, die eine eigene Meinung haben. Das ist alles wichtig...


Aber ob nun Jemand Schifffahrtsgesellschaft oder Schiffahrtsgesellschaft schreibt oder nicht die neueste Mode trägt, das kann einem doch gepflegt den Buckel runterrutschen, denn am Ende zählt doch nicht, wie wir zu sein haben, sondern wie wir sind, was uns ausmacht, und nicht, was uns fehlt – ob wir Mensch sind oder Maschine. 



[Marco Dinic]



Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man
Manchmal tritt sich die ganze Scheiße unter den Schuhsohlen fest
Man lebt, man stirbt
Und manchmal gibt es nichts, was dich tröstet
Man spricht mit Hunden, man gibt sich die Hand
Man bildet sich etwas auf sich ein 
Man betrachtet den Sonnenuntergang, man kommt zu spät 
Wir schleppen all unsere Altlasten mit uns herum 
Man bekommt Kinder, man hat Träume 
Man baut Sandburgen am Strand 
Man reiht Glasperlen an einer Kette auf und bereitet seine Flucht vor


Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und wir fügen uns wie selbstverständlich Schmerzen zu

Man sucht sich Arbeit, man macht sich Stress
Der sich plötzlich mit einem großen Knall entlädt
Man sucht nach etwas
Das einem Flügel wachsen lässt
Man beschuldigt andere, man lässt Mahlzeiten aus
Man bringt den Müll raus
Man glättet Falten, man erntet, was man gesät hat
Man macht seinen Frieden mit den tausend Gesichtern der Angst
Man wird an einem Ort geboren und macht sich auf zu neuen Ufern
Man klebt sich eine Blume zwischen die Seiten seines Tagebuches
Um sich an einen wichtigen Moment des Lebens zu erinnern

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und sind frei – und sind frei, und sind frei

Man macht Pläne, man gibt sich die Hand
Man unterzeichnet Verträge, die einem Probleme bereiten können
Man spuckt auf den Boden, man verliert den Krieg
Und man denkt, dass letztenendes alles egal ist
Man bewegt den Turm, um den Läufer zu schützen
Man verbringt seine Zeit damit, einen verlorenen Kampf zu führen
Man gibt sein Passwort ein, man betritt das Netz
Und für einen Moment vergisst man alles um sich herum
Man beschäftigt sich mit einem System, man stellt sich einem Problem
Man versucht sich zu beeilen, um Zeit zu gewinnen
Man wird sich seiner enormen Macht bewusst, aber das reicht einem nie

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und genießen unsere Freiheit unter den Wolken

Wir sind menschliche Wesen in dieser Maschinerie
Und wir fügen uns wie selbstverständlich Schmerzen zu

Und sind frei, und sind frei
Und sind frei, und sind frei

[L’elemento umano von Jovanotti]