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Montag, 21. Oktober 2013

Veränderung

Wenn die Wege uns die Zeiger zeigen, was bleibt dann übrig, als ein Hauch von unentwegter Vergänglichkeit? Was bleibt zu sehen und verstehen, wenn Berge ihr Tal verlieren, wenn der Atem dir die Luft nimmt? Ein Willkommensgruß ist manchmal auch ein Abschied, ist ein letztes Aufbäumen des Unbegreiflichen, sowie wir die Vergänglichkeit im Licht der Ketten unserer eigenen Grenzhaftigkeit betrachten. Manchmal lässt man zurück, was gut ist, um die eigenen Grenzen zu überschreiten, manchmal ist ein bekannter Weg so arg niedergetrampelt, dass man seine eigenen Spuren schon nicht mehr erkennen kann. Veränderung ist ein Geflecht, welches die Umtriebigkeit des bequemen Stillstandes aus den Knospen des wagemutigen Müßigganges hinausschält und genauso treibt sie uns in das Aufgeben der eigenen Vollkommenheitsansprüche und lässt uns eine völlige unberührte und unerprobte Seite unseres Wesens zu einem Strang unseres Gesamtkonzepts heranziehen, welche unsere Seele aus einem ungewollten Schlaf in eine ertragsschwangere Wachsamkeit versetzt. Der Anker vermag zu rosten, wo er zu lange auf Grund liegt, doch er wird dir immer zu Diensten sein, wenn Land in Sicht ist.

Freitag, 4. Oktober 2013

Joker

Wenn wir springen könnten – nur ein bisschen
Über Fäden, die uns rissen
Ein sanfter Blick in das Gewissen
Man kann ertragen und vermissen

Wenn wir verständen ohne Ende
Eine Berührung deiner Hände
Es kommt der Tag, es kommt die Wende
Die Hoffnung, an sich recht behände

Wenn wir stumm der Zeiten harren
Gold gibt‘s nicht nur in großen Barren
Wenn wir mit den Füßen scharren
Unsere Welt gefüllt mit Narren
Unsere Welt hat sich verfangen
Unsere Welt ist trüb, da hilft kein Bangen
Unsere Welt, in der wir uns blind verstanden
Unsere Welt, in der wir uns kaum noch fanden

Du trägst das Herz
Tut es auch Not
Ein letzter Blick
Ein letzter Satz
Gefüllt mit Schmerz
Zur Hälfte tot
So viel Geschick
Nur fehl am Platz

Wenn wir nur rennen könnten
Unserem Schicksal zu entgehen
Wenn wir nur erkennen könnten
Hier, wo eisig Winde wehen

Diese Bestie zu bezwingen
Die uns in die Knie zwingt
Wie kann man nur gewinnen
Wo man durch das Leben hinkt

Der Wind treibt seine kühnen Spiele
Wo ich gen Ausgang laufe
Und ja, Wege gibt es viele
Nur dass ich einen Joker brauche