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Sonntag, 30. Dezember 2012

Die Sinfonie vom guten Menschen

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Nur falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich hab meine Hände zum Gebet gefaltet
Und bin überzeugt, irgendwer da draußen hört auch richtig hin

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich werd diese eine Chance nicht vergeuden
Deshalb nehm ich meinen Stift und schreibe es hin

Was soll ich euch schon erzählen, ich bin nur einer von vielen
Ich wollte reden, doch ich schwieg, also hab ich geschrieben
Es war immer schwierig, hier zu formulieren, was ich fühle
Lass die andern lügen, für die Wahrheit scheu ich heute keine Mühe
Auf das wir Brüder werden können noch in diesem Leben
Würde ich alles, was ich habe für den Frieden geben
Denn es tobt ein Krieg in den Herzen der Menschen
In denen die Ängste vor den Andern in der allerersten Reihe kämpfen
Und so halten wir das Fremde für gefährlich
Bis wir selbst gefährlich werden und die Blindheit nicht bemerken
Und deswegen gehen diese Zeilen raus an die
Die sich lieber mit Demut und Verständnis ihren Respekt verdienen
Die sich nicht verkriechen, sondern mit den Menschen reden
Und im richtigen Moment für die Schwachen ihre Stimme heben
Wenige Worte reichen aus, um jemand Kraft zu spenden
Ich brauch meine Hoffnung, die hier könnten auch etwas verändern
Lass den Kopf nicht hängen, Mann, denn es gibt viel zu tun
Dir geht es doch gut, hör mal, ob jemand nach Hilfe ruft
Den meisten Menschen fehlt der Mut und sie sind allein
Wie ich, nur ich kann mir das Leid von der Seele schreiben

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Nur falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich hab meine Hände zum Gebet gefaltet
Und bin überzeugt, irgendwer da draußen hört auch richtig hin

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich werd diese eine Chance nicht vergeuden
Deshalb nehm ich meinen Stift und schreibe es hin

Ich hab keine Ahnung, ob es einen Gott gibt da oben
Aber ich bete für diesen Planeten und seine Bewohner
Es gibt zu viel Angst, zu viele Grenzen, zu viele Waffen
Und ich kann einfach nicht raffen
Warum die immer noch nicht abgeschafft sind
Wir müssen darauf achten, dass hier keiner untergeht
Bald ist es zu spät, wir sollten dringend etwas unternehmen
Ich sehe Menschen in ihrem Leiden ertrinken
Die nicht weiter wissen, die nach Hilfe schreien, doch leider keine finden
Wenn du in meine Augen blickst, erkennst du einen Gefährten
Egal was du willst, was du machst, wo du auch immer her bist
Ich bin nicht gefährlich, ich wehr mich nur, wenn es sein muss
Kann nicht alles gutheißen, aber ich kenne die Verzweiflung
Und bevor wir beide hier uns länger sinnlos bekriegen
Lass uns gemeinsam etwas schaffen, was die Unterschiede widerspiegelt
Fern ab von all der Gier und der Selbstgerechtigkeit
Du musst mir nur dabei helfen, denn ich schaff es nicht allein

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Nur falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich hab meine Hände zum Gebet gefaltet
Und bin überzeugt, irgendwer da draußen hört auch richtig hin

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich werd diese eine Chance nicht vergeuden
Deshalb nehm ich meinen Stift und schreibe es hin

Mir fehlen die Worte, es gibt solche wie Rassenhass
Doch was sagt man dazu, wenn man ganz einfach vergessen hat
Dass es sowas wie unterschiedliche Völker überhaupt gibt
Jedes Kind wird vergiftet, sobald es das Licht der Welt erblickt
Vor 60 Jahren war hier die Kacke am Dampfen
Also erzähl mir nicht, man könnte nichts machen, ich bleibe wachsam
Denn schnell endet euer Egoismus im Wahn
Und dann ist es egal was war, denn dann sind die anderen schuld daran
Dieses Land hat die Chance, sich zu verändern
Scheiß mal auf die Politik, auf das Geld und die Geier die uns lenken
Es geht um die Menschen, ihr Vertrauen und Verständnis
Und den Glauben daran, dass es noch Hoffnung für diese Welt gibt
Also lass uns diese Erde zu einer Schöneren machen
Wo man sich gegenseitig hilft und untereinander achtet
Und ich weiß, dass viele Probleme zu groß erscheinen
Doch du hast keine Ahnung, wie wichtig es ist, ein guter Mensch zu sein

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Nur falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich hab meine Hände zum Gebet gefaltet
Und bin überzeugt, irgendwer da draußen hört auch richtig hin

Für den Fall, dass ihr peilt, was mir das bedeutet
Falls es jemand gibt, dem diese Worte wichtig sind
Ich werd diese eine Chance nicht vergeuden
Deshalb nehm ich meinen Stift und schreibe es hin

 [Tim Taylor - Der Mensch und die Anderen]

Freitag, 21. Dezember 2012

21.12.2012

Die Stärke der guten Tat soll sich erneut in unsere Gedanken pflanzen
Auf dass wir das Vertrauen zueinander wieder finden 
Und uns auf einem neuen Weg begegnen 
Der den Wert des Menschen und unserer aller Heimat herausstreicht 
Auf dass wir die Fügung auf unserer Stirn tragen 
Die uralten Weissagungen uns diesen Weg geleiten 
Und wir uns neu entdecken mögen

Verständnis ist Stärke 
Gleichgültigkeit Verlust 
Und das Ende ein Anfang

Samstag, 1. Dezember 2012

Auf Tour

Dies ist eine Sammlung alltäglicher Situationen aus der Zeit, in der ich noch mit dem Bus gefahren bin. Eine Zeit, in der man viel Zeit hatte. Eine Zeit, in der man endlos lang unterwegs war, dafür aber auch endlos viel gesehen hat. Ein Tagebuch meiner täglichen Ausbildungs-Odyssee. Auf Tour.  



Und die Arbeiter in den Bussen betäuben sich mit Alkohol
Wenn der Tag sich zum Ende neigt 
Der Alkohol, der die Teufel vertreibt
So glauben sie’s wohl
Gedenken dem Verschwommenen aus alten Tagen 
Es sind die Zweifel, die sie plagen
Entscheidungen, die sich als falsch erwiesen
Ratschläge, die falsche Freunde priesen
Schnell die Flasche geleert
Dem Alten den Rücken gekehrt
Und dann sind sie verschwunden, irgendwo in der Nacht
Und am nächsten Tag wird woanders weitergemacht

Sowie die bestimmten Penner am Bahnhof an der Halte
Sie stehen dort bei Regen und Wind und bei eiseskalter Luft
Wo ich froh bin, wenn ich die Minuten bis der Bus kommt aushalte
Doch sie sind ihres klaren Verstandes beraubt, stehen dort in ihrer alltäglichen Kluft
Sie haben aufgegeben, den Mut zu Leben
Und sieden nur noch so dahin
Und wenn der Arbeitstag sich dem Ende zuneigt
Ja, dann wird nachhause, wo auch immer das ist, gegeigt

Und der Vater, der mit seiner Tochter diskutiert
Sie wegen irgendwelchem Geld malträtiert
Er fragt sie wegen jeder Kleinigkeit aus
Quetscht das kleinste Detail aus ihr heraus
Und er denkt nicht dran mal lockerzulassen, nein
Er schlägt immer wieder mit Worten auf sie ein
Er drückt sie fest an seine Seite
Und zusammen suchen sie das Weite

An einem U-Bahnsteig da ist ein Restaurant in einer großen Stadt
Die Leute sind hier nur auf dem Durchreiseverkehr
Ein langer Aufenthalt findet selten statt
Hier kam der Glücksspieler vor kurzem her
Er sitzt dort in der einen Hand ein Glas Bier, in der anderen eine Zigarette
Und so geht’s weiter, jede Wette
Berauscht scheint er vom Spielautomat
Auf dem man viele Zahlen blinken sieht
Es erklingen monotone Töne, kommt das Ding erstmal in Fahrt
Die Hoffnung auf Glück und ein bisschen Beschäftigung brachten ihn her
Es ist die Auseinandersetzung vor der er flieht
Und immer wieder diese Figuren, die da blinken
Mal sind’s vier, mal gar fünf, da muss doch was stinken
Denn es sammelt sich immer mal wieder ein bisschen Kohle an per Digitalanzeige
Doch, verdammt, der Spieler verpasst auf die Auszahl-Taste zu klicken
Und am Ende lässt sich das ganze scheiß Geld nicht mehr blicken
Aufgebraucht wird der letzte Schluck von seinem Bier
Und danach ist er nicht mehr hier
  
Sie las ein Magazin über Dekoration und schlief auch bald darauf ein
Und der schwarze Hund auf dem Schoß des Jungen streckte die Zunge raus und rein
Warum schaut sie nur so gleichgültig drein
Als wäre alles verloren
Und der Tag nur zum Dahinsieden auserkoren
Schnell die Einkäufe vom Aldi eingekauft
Schnell die Packung Zigaretten beim Kiosk um die Ecke besorgt und aufgeraucht
Dann im Bus für 1,90 die Kurzstrecke ausgesucht
Und nebenbei diesen scheußlichen Tag verflucht
Zuhause wird dann noch nen bisschen was lieblos zusammengekocht
Und sich dann bis in die Puppen an den Fernseher gehockt
Alles scheiße oder was ist los, glaubst du wir haben’s nicht schwer, komm sag bloß
Und auf dem schwarz-weißen Tuch sitzt der Hechler im Hauptberuf
Was wohl den Jungen vor Schlimmerem schützt
Wer weiß schon, was der kleine Schwarze sonst noch so treibt
Brille auf und Linkin Park T-Shirt mit Zeichentrick-Figuren drauf
Ist jetzt Zeit das verdammte Unterleg-Tuch zu entfernen
Und mit dem ganzen Kram geht’s auf zu den Sternen

Er trägt eine Brille, doch hierdurch fällt er gar nicht mal auf
Denn auf seiner Kinnhaut ist ein riesen Bärtchen drauf
Lange Haare schmücken seinen üppigen Rücken
Und es ist fraglich, doch manche kann er mit seiner Erscheinung wohl entzücken
Er redet mit nem Freund und dabei zeigt er unglaubliche Begeisterung
Auch wenn er ein bisschen lispelt, man kann schon ahnen, er ist nicht dumm
Soviel weiß er zu erzählen und vorbei rauschen die Häuser
Steht da am Fenster und wartet auf das Ende seiner Fahrt
Und mit seiner enthusiastischen und auch sehr eigenen Art
Hat sich dieser sympathische Freak jetzt das Weiterfahrn gespart

Er wetzt auf und ab, er macht nie schlapp
Du kannst ihn gar nicht verfehlen
Wenn du eine Runde durch das Städtchen gehst, dann siehst du ihn schon laufen
Mit seiner Aktentasche unterm Arm
Wie ein Marathonläufer völlig vernarrt, der will nicht mal eben Brötchen kaufen 
Man kennt nicht den Start, man kennt nicht das Ziel
Doch eins weiß ich, er redet unendlich viel
Kaum ist der Motor warmgelaufen
Eine saubere Fahrt ohne Schnaufen
Dann auf die Bremse wie in Rage
Er wittert wohl eine fette Gage
Für ein paar Gespräche ist immer Zeit
Das nächste Opfer ist niemals weit
Denn er ist jederzeit bereit
Und irgendwo ist wohl der Weg zuende
Seine Bände füllen wohl ganze Wände
Voller Reden aus seinen Sportlerjahren
Die hat er sicher eins zu eins übertragen

Zwietracht

Die Räder der Zeit verschieben sich, ein Trog der Zwietracht alter Systeme hat einen Großteil seiner Niedertracht längst vergossen und hat er auch nicht mehr seine Potenz, so ist der Schaden längst angerichtet.

Dies ist ein Gedicht (im Original auf Englisch) aus den letzten Zügen der Bush-II-Ära über das Aufeinanderprallen von Kulturen, gegenseitigen Hass, das Aufzwängen von Systemen und deren Ablehnung und den Mangel an Diskurs, an Konsens, was unsere Zeit mehr denn je ausmacht und die täglichen Meldungen der Nachrichtenagenturen bestimmt.  


Vieles ist nicht gesagt worden, in Zeiten der Missgunst
Versprechen wurden gebrochen, in Zeiten der Unzuverlässigkeit
Es fehlte die Besonnenheit, es fehlte die Weisheit 
Reicht ein Beweis nicht weniger als Vertrauensbruch
Sondern vielmehr zur Lust am Töten
Ist es nicht so, dass sich durch Wissen unsere Erregung legt
Ein Maßstab, ein stumpfes Messer
Davon abgesehen ist Wissen eine todbringende Waffe
Wenn man es richtig zu deuten weiß

Für einfache Leute ist die Not nicht nur ein Wort
Sie kennen ihre Rechte, doch man beachtet sie nicht
Sie streben Rechtschaffenheit als ihr höchstes Gut an
Ihren Gönnern treu ergeben zu sein, ohne Fragen zu stellen

Für die Gebildeten ist die Verbreitung ihrer Ideen Überzeugungssache
Die Welt nach ihrem Abbild zu gestalten
Ihr Schild soll das Wohl unseres Miteinanders schützen
Sie sehen die Vernunft als ihr höchstes Gut an
Sie wollen leben, verändern und es nicht dabei belassen

Der Drang danach, alles Unvertraute umzukrempeln
Führt zu schmerzvollen und nichtssagenden Etappen
Führt zu Feindseligkeit und Verachtung
Ein Ameisenhaufen ist ein funktionierendes System
Vorausgesetzt man lässt ihn in Ruhe
Er symbolisiert ein Gefühl des Zusammenhaltes
Einen Hang zur gegenseitigen Aufopferung

Jeder auf dieser Erde gehört zu einer Gemeinschaft
Denn diese unsere Welt ist eine Einheit
Um zu verstehen, reden wir gleichberechtigt
Um zu handeln, gehen wir gleichzeitig

In den Abendstunden

Ihr Blätter, rauscht im Sturm der Zeiten
Vögel lasst euch in Löcher gleiten
Der einen Pflanze gelbe Glut
Erstarrt zu einem braunen Blut
Vertrocknetes Gestrüpp, einst warst du
Dem Vater ein gar treuer Sohn
Lebloses Grün, so warst du
Des Schneidemeisters Lohn

Wie weiße Füße auf grünen Matten ruhn
Und wackre Recken ihre Arbeit tun
Wie graue Asseln sich am Boden winden
Und nackte Schnecken saftge Blätter finden
So schenkt des Himmels Dunkelheit
Dem Plätzchen hier ein mattes Kleid

Dort oben die Laterne scheint
Unter des Himmels vielen Farben
Nicht spürst du, wie er weint
Noch siehst du sie Sterne tragen
Ein Würmchen schimmernd umher geht
Dort, wo die Welt so stille steht